Sonntag, 28. September 2008

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ich habe noch einige geschichten gefunden. die ich als ih verzweifelt war geschrieben hab.

Es war ein verregneter Sommerabend. Es war schwül draußen und keiner mehr auf den Straßen und der letzte Bus hielt gerade an der Haltestelle zum Lindenhaus. Lotte stieg aus
Dem letzten Bus aus. Irgendwie sah sie verweint aus, doch sie versuchte das zu verstecken, indem sie mit ihren Ärmeln immer wieder in den Augen rieb und dann, als sie es vergeblich aufgegeben hatte die Kapuze des Pullovers, übergezogen hatte.
Sie kam gerade aus der Schule, sie hatte immer Nachmittags noch Tanzunterricht, der in der Schule umsonst und als Arbeitsgemeinschaft angeboten wurde. Lotte wusste nicht Recht warum sie weinte. Denn irgendwie hatte sie sich heute im Bus reingesteigert. Ihr geliebter Bruder wäre als sie einen Auftritt hatte, gestorben. Aber als sie zu Hause sich vergewissern wollte ging Rob selber an das Telefon und begrüßte sie mit einem freundlichem: “Hallihallöle“, wie er es immer tat. Sie weinte um ihren Bruder. War das zu fassen? Der sie jahrelang bei der Rutsche immer runtergeschubst hatte und der sie immer wieder in den Wahnsinn getrieben hat, im Schwimmbad vor drei Jahren fast umgebracht hätte, weil er sie zum Spaß in den elektrischen Strudel geschmissen hatte. Sie weinte für ihn. Es war nicht zu fassen. Nein. War es auch nicht. Sie hatte sich in ihn verliebt. In ihren Bruder. Es war passiert.
Als sie so was immer in der Bravo gelesen hatte, überfiel ihr der Ekel. Sie rannte durch den Wald und kam an der alten Villa ihrer Familie an. Sie sah aus wie diese Mädchen, die wenn sie geweint hatten, aussahen wie zugekiffte Junkies. Rote Augen. Die Schminke verschmiert und ein verzweifelter Gesichtsausdruck. Sie guckte vom großen Tor hinauf. Sie musste noch ein längeres Stück vom Park der Villa hinauf. Sie glaubte es immer noch nicht. Sie hatte sich
In Rob verliebt. Wie war das passiert?
Sie war angekommen. Sie klingelte an der Pforte. Zu ihrem Entsetzen, ihr Bruder öffnete.
„Was los, alles im Lot?“, fragte er scherzhaft
„Nichts, Rob. Nichts.“ Und sie stürmte hoch in ihr Zimmer.

Als Rob seine Schwester aufgehangen in ihrem Zimmer fand, fand er noch einen Brief.

Lieber Rob.
Jetzt hast du mich gefunden. Als du mich vorhin gefragt hattest ob alles im Lot sei und ich geantwortet habe ‚nichts’. War das eine dreiste Lüge.
Mir ging es die ganzen Jahre schlecht und jetzt denk nicht wegen einem Schwarm aus dem Urlaub oder einem Jungen aus meiner Klasse. Es war wegen dir. Und das ist mir heute klar geworden. Du hast mich immer geärgert.
Und ich hab dich geliebt. Geliebt. Nein, keine Geschwisterliebe. Ich habe mich verliebt in dich. In meinen eigenen Bruder. Rob? Versprich mir bitte eines. Wenn du mich gefunden hast.. dann sag Mama und Papa Bescheid,
dass ich oben auf euch warte.
Ich liebe dich. Und ich warte. Und werde dich weiterhin lieben.
Lotte.

Als er das gelesen hatte, liefen dem einstigen Mädchenschwarm, die Tränen über das Gesicht.


und die nächste geschichte kommt heute abend <3